Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Die Energiewende ist eines der großen Themen unserer Zeit. Fernwärme ist eine effiziente Möglichkeit, in Zukunft zu heizen. Eine entscheidende Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch die entsprechende Infrastruktur. Für die fachgerechte Muffenmontage von Kunststoffmantelrohren, die im Fernwärmeleitungsbau eingesetzt werden, ist eine Ausbildung unerlässlich. Das Kunststoff-Zentrum SKZ vermittelt die erforderlichen Qualifikationen.
Verlegung von Kunststoffmantelrohren (Foto: Carina Heinze, SKZ)
Das Kunststoff-Zentrum SKZ in Halle bietet verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten für Personal im Fernwärmebereich an. Für diesen Bereich werden auch Teilnehmer aus den Bereichen Rohrleitungs-, Tief- und Anlagenbau qualifiziert.
Damit können Fachkräfte für die fachgerechte Montage von Kunststoffmantelrohren im Fernwärmeleitungsbau ausgebildet werden. In einem 5-tägigen Lehrgang nach AGFW-Arbeitsblatt FW 603 lernen die Teilnehmer die Muffenmontage als Verbindungstechnik für Kunststoffmantelrohre kennen und beherrschen. Dabei geht es nicht nur um die eigentliche Montage, sondern auch um das Ausschäumen des Muffenhohlraumes mit Polyurethan. Die Fernwärmeversorgung erfordert entsprechend gedämmte Rohrsysteme, um Energieverluste beim Transport zu minimieren. Auch der Einbau von Aderverbindungen, die eine Überwachung und Fehlerortung von Fernwärmesystemen ermöglichen, wird behandelt. Der Kurs schließt mit einer theoretischen und praktischen Prüfung ab.
Darüber hinaus können Kunststoffschweißer für das Schweißen von Kunststoffmantelrohren aus Polyethylen (PE) in einem 5-tägigen Lehrgang nach DVS 2284 mit Prüfung nach DVS 2212-4 zertifiziert werden. Auch dieser Lehrgang zeichnet sich durch einen hohen Praxisanteil aus. Es werden PE-Schweißverbindungen an Muffen und Mantelrohrformstücken hergestellt.
Aber auch für Bauaufsichtspersonal, Vorarbeiter und Mitarbeiter der Qualitätssicherung gibt es entsprechende Angebote. So findet am 13. und 14. Dezember 2023 in Halle die SKZ-Veranstaltung „Muffenmontage an Kunststoffmantelrohren (KMR)“ in Kooperation mit der AGFW statt.
Beide Tage beginnen jeweils mit interessanten Fachvorträgen von Referenten namhafter Unternehmen und Referenten des SKZ Halle. Inhaltlich geht es um qualitätsgerechte Arbeits- und Prozessabläufe bei der speziellen Montage von Kunststoffmantelrohrsystemen. Den Teilnehmern wird der aktuelle Wissensstand auf Basis der europäischen Normen, des AGFW-Regelwerkes und praktischer Erfahrungen vermittelt. Wichtige Themen sind auch die Umsetzung der neuen Qualitätsanforderungen an zertifizierte Unternehmen nach Arbeitsblatt FW 605. Auch die Fehlerortung durch Leckwarnsysteme wird behandelt.
An den Nachmittagen finden in den SKZ-Technika praktische Live-Vorführungen zur Muffenmontage und zu speziellen Schweißverfahren statt. SKZ-Mitarbeiter geben ihr praktisches Wissen und ihre Erfahrungen weiter. Bei der Abendveranstaltung am ersten Tag gibt es die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute der Branche, die mit der Auftragsvergabe, Planung, Bauleitung, Montage, Qualitätskontrolle und dem Netzbetrieb von Kunststoffmantelrohrsystemen befasst sind.
Gemäß dem Fernwärmegipfel vom Juni 2023 soll die Wärmewende durch den Aus- und Aufbau einer klimafreundlichen Fernwärmeversorgung schnellstmöglich erreicht werden. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen in den kommenden Jahren jährlich bis zu 100.000 Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Derzeit wird nur jeder siebte Haushalt mit Fernwärme versorgt, das entspricht sechs Millionen Wohnungen.
In einigen Großstädten ist der Anteil der Fernwärme mit bis zu 30 % bereits vergleichsweise hoch. Vorreiter sind hier München und Halle mit einem kommunalen Wärmeplan. Bis Ende 2026 müssen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern einen Wärmeplan erstellt haben. Um die Wärmewende zu schaffen, müssen unter anderem mehrere tausend Kilometer Fernwärmeleitungen neu verlegt werden. Wie schnell das geht, hängt vor allem von den Kapazitäten des Fachpersonals ab. Bei den Versorgungs- und Rohrleitungsbauunternehmen gibt es bereits heute Probleme durch Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen zur Personalgewinnung durch Aus-, Fort- und Weiterbildung erforderlich.
Weitere Details zum Programm und zur Anmeldung