Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Beim Thermoformen handelt es sich um ein Umformverfahren für thermoplastische Halbzeuge aus Kunststoff. Die Umformung findet unter Wärmeeinwirkung statt. Thermoformen ist, auch wenn oft so bezeichnet, kein Tiefziehprozess. Da Material verstreckt wird und sich die Wandstärken verändern, spricht man vom Streckziehen. Nach dem Erwärmen mittels Strahlerheizung wird die thermoplastische Folie oder Platte mit Über- oder Unterdruck auf oder in eine Form gezogen.
Die Werkzeugkosten im Thermoformen sind relativ gering, die Zykluszeiten relativ lang. Da findet das Verfahren vor allem bei kleineren Chargen Anwendung. Auch großflächige Bauteile oder Mehrschichtsysteme lassen sich im Thermoformen einfach darstellen. Lichtkuppeln, Traktorhauben oder Wohnmobiltüren sind typische Bauteile. Mit automatierten Linienmaschinen, Mehrfachwerkzeugen und integrierten Nachfolgeprozessen wie Befüllung und Versiegelung findet das Thermoformen aber auch in der Verpackungsindustrie Anwendung. Beispiele hierfür sind Jogurtbecher, Fleisch- oder Obstschalen.
Das sogenannte Skinverfahren überzieht ein Packgut mit einer dünnen Folie, hierbei ist das verpackte Steak dann auch das Werkzeug. Über Sonderverfahren wie Twinscheet lassen sich auch Hohlkörper herstellen.