Kunststoff-Lexikon
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Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.

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Wissen

Kriechstromfestigkeit

Die Kriechstromfestigkeit ist eine entscheidende Eigenschaft von Kunststoffen, die in elektrischen Anwendungen eingesetzt werden. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Materials, den elektrischen Stromfluss über seine Oberfläche zu verhindern, insbesondere unter feuchten oder verschmutzten Bedingungen. Die Kriechstromfestigkeit wird durch den CTI (Comparative Tracking Index) und den PTI (Proof Tracking Index) bestimmt. Diese Werte sind wichtige Indikatoren für die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Kunststoffen in elektrischen Isolationsanwendungen.

Was ist Kriechstromfestigkeit?
Die Kriechstromfestigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Isoliermaterials, unter Einwirkung elektrischer Spannung über seine Oberfläche hinweg Kriechströme zu verhindern. Kriechströme sind unerwünschte elektrische Ströme, die durch Verunreinigungen oder Feuchtigkeit auf der Materialoberfläche fließen können. Solche Ströme können zu Materialabbau oder Kurzschlüssen führen. Ein Kunststoff mit hoher Kriechstromfestigkeit bietet einen besseren Schutz gegen diese Art von Fehlfunktionen.

CTI und PTI: Bestimmung der Kriechstromfestigkeit
CTI (Comparative Tracking Index): Der CTI-Wert gibt die maximale Spannung in Volt an, bei der es nach einer festgelegten Anzahl von Prüfzyklen noch nicht zu einem Kriechstrom gekommen ist. Je höher der CTI-Wert, desto widerstandsfähiger ist das Material gegenüber Kriechströmen.
PTI (Proof Tracking Index): Der PTI-Wert beschreibt die Spannung, die ein Material ohne Kriechstrombildung über einen definierten Zeitraum hinweg aushalten kann.
Normen zur Bestimmung der Kriechstromfestigkeit
Die Bestimmung von CTI und PTI erfolgt gemäß der Norm DIN EN 60112. Diese Norm beschreibt ein genormtes Prüfverfahren, bei dem definierte elektrische Spannungen auf die Kunststoffoberfläche aufgebracht werden. Anschließend wird überprüft, ob Kriechströme entstehen, die zu einer elektrischen Durchschlagfestigkeit oder Zersetzung des Materials führen.

Warum ist die Kriechstromfestigkeit wichtig?
Die Kriechstromfestigkeit ist von zentraler Bedeutung für die Sicherheit in elektrischen Systemen. Kunststoffe mit hoher Kriechstromfestigkeit reduzieren das Risiko von Kurzschlüssen, Bränden oder anderen elektrischen Störungen, besonders in feuchten oder verschmutzten Umgebungen. Dies ist besonders wichtig in der Elektronik-, Automobil- und Energieindustrie, wo Kunststoffe als Isolationsmaterialien verwendet werden.

Fazit
Die Kriechstromfestigkeit ist eine kritische Eigenschaft für die elektrische Sicherheit von Kunststoffen. Die Bestimmung von CTI und PTI nach DIN EN 60112 stellt sicher, dass Kunststoffe zuverlässig in elektrischen Anwendungen eingesetzt werden können. Ein hoher CTI-Wert steht für eine ausgezeichnete Kriechstromfestigkeit, was in sicherheitskritischen Anwendungen unerlässlich ist.

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