Die Partikelgröße bzw. Partikelgrößenverteilung von Füllstoffen und Additiven haben einen wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften und die Beschaffenheit von den Stoffsystemen, in welchen sie eingearbeitet sind. So beeinflusst die Partikelgröße bzw. die Partikelgrößenverteilung u. a. die mechanischen Eigenschaften (Härte, Zugfestigkeit), das rheologische Verhalten (Fließfähigkeit), die physikalische Stabilität (Sedimentation) und das Aussehen (Farbe, Glanz, Oberflächenrauhigkeit) des dispersen Systems. Aber auch das elektrische und das katalytische Verhalten kann gezielt durch die Zugabe von Partikeln verändert werden.
Die Partikelmesstechnik beschäftigt sich neben der Partikelgrößenanalyse (Granulometrie) mit der Charakterisierung der optischen und elektrischen Eigenschaften, dem Agglomerationsverhalten sowie der Rheologie von Partikelsystemen. Die breite Vielfalt der Partikelmesstechnik und den damit verbundenen Messmethoden werden durch die technischen und wissenschaftlichen Mitarbeiter des SKZ am Standort Würzburg und Selb betreut.
Das Wissen um die Partikelmesstechnik hilft, den (Herstellungs-)Prozess besser zu verstehen und ihn sicher mit hoher Reproduzierbarkeit zu steuern. Dadurch können Ausbeute und Qualität gesichert bzw. gesteigert werden.
Wir unterstützen Sie gern bei der
Die Bestimmung der mittleren Partikelgröße bzw. der Partikelgrößenverteilung ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der F&E des SKZ am Standort Selb. In unserem Analytik-Labor stehen unterschiedliche Messmethoden zur Charakterisierung suspendierter Partikel vom Mikrometer- bis Nanometerbereich zur Verfügung. Neben der Trockenanalyse von Pulvern mittels Sieb oder optischer und rasterelektronischer Mikroskopie ist eine definierte Dispergierung der Pulver in flüssige/fließfähige Medien zur Charakterisierung dieser ebenfalls möglich.
Die Form von Partikeln nimmt optisch (Farbe, Glanz) und rheologisch Einfluss auf das Verhalten von Dispersionen. Mit Hilfe der optischen und rasterelektronischen Mikroskopie ist eine Bewertung der Form (Formfaktor bzw. Sphärizität) von Partikeln am SKZ möglich.
Wie lange ist Ihre Dispersion stabil? Wie schnell bildet sich ein Sediment und wie groß bildet es sich aus? Rahmt meine Emulsion auf? Diese und andere Fragen zur Stabilität von Dispersionen können mit Hilfe der Sedimentationsanalyse, der Rheologie und dem Zetapotenzial beantwortet werden. Gemeinsam finden wir die richtigen Fragen und deren Antworten.
Als Experten auf dem Gebiet der Kunstststofftechnik sind wir bestrebt, unser jahrzehntelang erworbenes Wissen an unsere Kunden weiterzugeben. Von der Materialentwicklung über Fertigungsprozesse bis hin zur Anwendung verschiedener Prüf- und Messmethoden – in unseren zahlreichen praxisorientierten Kursen erwerben Sie als Teilnehmer das nötige Wissen im Umgang mit dem Werkstoff Kunststoff. Dies beginnt bei der Wahl der richtigen Werstoffe und der Einhaltung fertigungsgerechter Konstruktionsregeln, ersteckt sich über die richtige Handhabung von Geräten und Maschinen zur Herstellung und Bearbeitung von Kunststoffbauteilen und endet beim richtigen Verständnis von Qualitätskriterien und dem damit verbundenen Einsatz von Prüf- und Messwerkzeugen.
Die Zusammenführung von Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens sowie aus unterschiedlichen Brachen zum Austausch von Erfahrungen und fachlichem Know-how steht neben der reinen Wissensvermittlung für uns ebenfalls an vorderster Stelle. Unsere zahlreichen Fachveranstaltungen bilden dabei den idealen Ort für einen freien Austausch von Gedanken. Renommierte Referenten aus unterschiedlichsten Branchen und exzellente Fachvorträge machen die SKZ-Fachtagungen zu beliebten Treffpunkten innerhalb der Kunststoffbranche.
Mit Hilfe der Rheologie werden das Fließverhalten und die viskoelastischen Vorgänge (Fließgrenze, Beanspruchungsprofil etc.) in einem Stoffsystem beschrieben. Anhand definierter Kennwerte können wiederum technische Fragestellungen, wie z. B. das Sedimentationsverhalten, das Nachtropfen von Farben und Klebstoffen oder das Aushärten von Harzen untersucht werden.
Am SKZ stehen hierfür unterschiedliche Verfahren und Messgeometrien zur Verfügung und ermöglichen so die rheologische Charakterisierung von Pulvern, Kunststoffschmelzen und Dispersionen. Eine Anwendung ist gleichermaßen möglich, um etwa die Aushärtung von Kleb- und Dichtmassen zu überwachen.
Partikel nehmen eine entscheidende Rolle bei der Bildung und den Eigenschaften von Oberflächen / Beschichtungen, wie z. B. Kratzfestigkeit, Farbe, Transparenz und Glanz ein. Mit Hilfe von unterschiedlichen Applikationsverfahren zur Herstellung von definierten Oberflächen und den dazugehörigen Messtechniken können die Eigenschaften am SKZ von Beschichtungsdispersionen überprüft und eingestellt werden.
Die Partikelmesstechnik stellt ein breites Anwendungsfeld dar, was im Bereich der Labormesstechnik seit vielen Jahren zum Stand der Technik gehört. Unterschiedliche Messprinzipien auf Basis visueller Kamerasysteme, Laserbeugung und Ultraschallwellen ermöglichen etwa die Größenbestimmung von in Suspensionen befindlichen Partikeln. Das SKZ bietet darüber hinaus die Inline-Bestimmung von Partikelgrößenverteilungen und Füllstoffgehalten in Kunststoffschmelzen sowie die zerstörungsfreie Quantifizierung an Bauteilen, auch mit dem Ziel die Dispergiergüte zu beschreiben oder Agglomerate zu detektieren, an.
So wurde beispielsweise ein auf Ultraschall- und Terahertzwellen basierendes System zur Überwachung der Dispergiergüte von in Kunststoffschmelzen eingebrachten Füllstoffen und Additiven erfolgreich entwickelt (ZIM-Förderprogramm: KF2012537KM2). Weiterhin war das SKZ bei der Entwicklung des Inline-Partikelanalysesystems IPAS beteiligt und nutzt dies jetzt in seinem Labor. Das innovative IPAS ermöglicht die quasi kontinuierliche Bestimmung der Partikelgröße in niedrigviskosen Systemen mittels dynamischer Lichtstreuung (DLS) (ZIM-Förderprogramm: FKZ 16KN048522).
Zur Bestimmung der Partikelgröße vom nanoskaligen Bereich über dem Submikrometer- bis Millimeterbereich (~ 0,1 µm bis 2 mm) stehen zwei Laserbeugungsanalysegeräte auf dem Prinzip der erweiterten statischen Lichtstreuung zur Verfügung:
Für die Bestimmung der Partikelgröße im nanoskaligen und submikronen Bereich ist die dynamische Lichtstreuung (DLS) eine weit verbreitete und etablierte Messmethode. Hierfür stehen zwei Messsysteme zur Verfügung:
Mittels statischer Bildanalyse können Partikeleigenschaften wie Größe, Form, Transparenz und Anzahl ortsaufgelöst bestimmt werden. Hierfür stehen verschiedene Messgeräte zur Verfügung:
Mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie können u. a. Größe, Form und Morphologie von Partikeln sowie Topographien, Oberflächen- und Materialfehler bis in den Nanometerbereich charakterisiert werden. In Kombination mit der Elementenanalyse (EDX) kann zudem eine Aussage zur Zusammensetzung der Materialien getroffen werden. Hierfür stehen folgende Geräte zur Verfügung:
Mit Hilfe der orts- und zeitaufgelösten Messung der Transmission einer Dispersion wird die Partikel- bzw. Tröpfchengeschwindigkeit beim Aufrahmen oder der Sedimentation analysiert. Diese Information kann zur Bestimmung der Partikelgrößenverteilung (ISO 13318-2) herangezogen werden. Hierfür stehen verschiedene Messsysteme zur Charakterisierung unter Erdschwerefeld und im beschleunigten Zentrifugalfeld zur Verfügung:
Für die Applikation von Pulver-Beschichtungen und der Bewertung von Oberflächen stehen folgende Verfahren und Messgeräte zur Verfügung:
Die Partikelgröße und Konzentration von Pigmenten aber auch die von Additiven haben einen wesentlichen Einfluss auf die Farbe eines Bauteils oder einer Dispersion. Zur Farbmessung stehen am SKZ unterschiedliche Messgeräte zur Verfügung:
Das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (EZD) ist ein interdisziplinäres Forschungs- und Technologietransferzentrum, dessen Hauptaugenmerk auf der Herstellung und Charakterisierung von Dispersionen liegt. Ein Schwerpunkt stellt dabei die Harzentwicklung dar. Um diese Dienstleistungen für die Industrie anbieten zu können, steht im EZD ein kompetentes Team sowie eine vielfältige Ausstattung in modernen Laboren zur Verfügung. Das EZD ist im Jahr 2014 am SKZ-Standort in Selb entstanden.
Weitere Informationen auf: www.ezd.eu