Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Unter Alterung von Kunststoffen versteht man die Gesamtheit von chemischen und physikalischen Änderungen dieser Materialien im Laufe der Zeit, die zur Veränderung von deren Eigenschaften derart führen, dass die Anwendbarkeit von Kunststoffprodukten zeitlich reduziert wird.
Unter chemischen Alterungsvorgängen werden alle Vorgänge zusammengefasst, die unter Veränderung der chemischen Zusammensetzung, der Molekülstruktur und/oder der Molekülgröße des Materials bzw. bei Mehrstoffsystemen mit mindestens einer der Komponenten des Materials verlaufen. Als wichtigste Vorgänge seien genannt: Oxidation, Abbau, Hydrolyse, Nachkondensation, Nachpolymerisation. Chemische Alterungsvorgänge sind irreversibel, d. h. bei einem erneuten Aufschmelzen bleibt die Materialveränderung bestehen.
Als physikalische Alterungsvorgänge werden alle Vorgänge bezeichnet, die unter Veränderung des Gefüges, des molekularen Ordnungszustandes, des Konzentrationsverhältnisses der Komponenten (bei Mehrstoffsystemen) bzw. der äußeren Form und Struktur oder der messbaren physikalischen Eigenschaften verlaufen, sofern kein chemischer Abbau vorliegt. Die wichtigsten Erscheinungen physikalischer Alterungsvorgänge sind Relaxation, Nachkristallisation, Entmischung, Weichmacherwanderung, Agglomeration (z. B. Ausblühen, Ausschwitzen). Physikalische Alterungsvorgänge sind thermoreversibel, d. h. durch ein erneutes Aufschmelzen ist die Veränderung reversibel.