Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Unter der Rheometrie versteht man Messungen der rheologischen Eigenschaften eines festen, zähflüssigen oder flüssigen Materials. Dabei wird das Verhalten des Materials unter Krafteinwirkung untersucht. Die Kombination von Spannung, Deformation und Scherverhalten bildet die Grundlage der Rheologie. Die Kenntnis der rheologischen Eigenschaften eines Materials kann u.a. eine Aussage über das Verhalten eines Kunststoffes bei seiner Verarbeitung oder über die Benetzungsfähigkeit eines Klebstoffs auf einer Oberfläche ermöglichen.
Rheometrische Messungen können beispielsweise mit Rotationsrheometern mit Kegel-Platte- oder Platte-Platte-Messgeometrie durchgeführt werden. Häufig werden Messungen der Schubspannung bei Variation der Scherrate durchgeführt. Dies ermöglicht die Auftragung einer Fließkurve. Polymerschmelzen und -lösungen zeigen meist ein scherverdünnendes Verhalten: Die Viskosität sinkt mit steigender Scherrate.
Es können auch oszillatorische Messungen durchgeführt werden, bei denen die Probe einer schwingenden anstelle einer kontinuierlichen Deformation ausgesetzt ist. Kunststoffe zeigen häufig ein viskoelastisches Verhalten, also sowohl Eigenschaften eines Festkörpers (reversible Verformung) als auch einer Flüssigkeit (irreversible Verformung). Dieses Verhalten kann in oszillatorischen Messungen untersucht werden.
Mit der Rheometrie befassen sich verschiedene Normen, u.a. DIN 1342 (Definition von rheologischen Begriffen) und DIN EN ISO 3219 (Bestimmung der Viskosität von Polymeren und Harzen mit einem Rotationsrheometer).