Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Mit dem SKZ verbinden viele zunächst den Stammsitz in Würzburg, aber das SKZ ist bereits seit Jahrzehnten an vielen Standorten vertreten. Um unseren Kunden und Partnern auch diese vorzustellen, möchten wir die Standorte über ihre Mitarbeiter zu Wort kommen lassen. Den Anfang macht unser Standort in Baden-Württemberg. Diesen gibt es bereits seit 50 Jahren und damit ist er der älteste Standort des SKZ.
Dozent Thomas Fischer aus dem SKZ in Horb beim Unterricht an einer Spritzgussmaschine. (Foto: SKZ)
Horb liegt verkehrsgünstig an der A81 und nahe dem Drei-Länder-Eck, so dass wir auch Teilnehmer aus der Schweiz und den angrenzenden EU-Staaten begrüßen. Stellvertretend für den Standort Horb hat sich unser Dozent Thomas Fischer drei Fragen aus dem Social-Media-Team gestellt:
Für welche Lehrgänge bist du zuständig?
Alles um den Bereich Spritzgießen. Das beginnt mit Werkstoff- und Kunststoffkunde – auch für Kaufleute – Materialbereitstellung, dem Grundwissen eben. Hinzu kommen dann Kurse mit hohem Praxisanteil, wie Spritzgießen Grundkurse, unser geprüfter Einrichter oder auch der geprüfte Bemusterer mit DOE. Gerade das haptische Arbeiten direkt an den Maschinen bringt den Teilnehmern sehr viel für die tägliche Arbeit und es ist einfach klasse zu sehen, wie den Leuten die Sachverhalte klar werden. Außerdem haben wir noch Sonderlehrgänge, z. B. zu Einlegeteilen und Silikon LSR/LIM, die Fachausbildung für die Industriemeister und natürlich auch Kleben und Schweißen, z. B. im Bereich der Gas- und Wasserversorgung. Durch die Breite an Themen bleibt es immer interessant.
Was sind deine Spezialgebiete?
Spritzgießen allgemein, würde ich sagen. Da ich meine Ausbildung bei einem innovativen, namhaften Befestigungshersteller mit technischem Spritzguss absolviert habe, konnte ich schon ab den 1980er Jahren Innendruck und 2K kennenlernen. Wir arbeiteten schon 1986 mit vollautomatischem Werkzeugwechsel bei 150 t-Maschinen. 1988 begann ich dann als Ausbilder; damals tatsächlich noch Kunststoff Formgeber. Thermoformen kenne ich auch als zweite Fachrichtung seit meiner Ausbildungszeit, um Verpackungen für Spielwaren herzustellen. Im Bereich LIM-Spritzgießen mit Silikon konnte ich in 20 Jahren als Fertigungsleiter in der Medizintechnik viel praktische Erfahrungen sammeln, auch in der Umspritztechnik. Seit 1989 arbeite ich auch als Prüfer bei der IHK Nordschwarzwald und war lange Jahre im Vorsitz. Bei der Neugestaltung des Verfahrensmechanikers Kunststoff und Kautschuk der IHK war ich als Vertreter der Wirtschaft im Kultusministerium BW beratend tätig.
Ich hatte das Glück, in meinem Leben bereits zwei Kunststoffspritzereien mitzuplanen und mitzugestalten. Es macht stolz zu sehen, wie die Konzepte heute noch funktionieren. Ich entwickle auch selbst Reinigungsgranulate und deren richtige Anwendung, weil einfache und schnelle Zylinderreinigung bei immer kleiner werdenden Stückzahlen unerlässlich ist. Ich habe viel im Kunststoff-Spritzguss sehen und erleben dürfen und es macht Spaß, dieses Wissen weiterzugeben.
Was motiviert dich jeden Tag aufs Neue, im SKZ zu arbeiten und Kurse zu halten?
Naja, Kunststoff hat mich eben schon immer fasziniert und ich habe einfach meinen Wunschberuf gefunden. Ich bin in einem Ort mit einem größeren Kunststoffunternehmen aufgewachsen. Damals konnte man als Schüler noch mit dem Fahrrad zwischen den Werkhallen durchfahren und sehen, wie mit den großen Maschinen Kunststoffteile hergestellt wurden. Wir hatten damals bereits selbst Satteltaschen aus PVC-Abfall geschweißt und so früh den praktischen Nutzen von Kunststoffen erkannt. Heute versuche ich, mein Wissen verständlich an Lernende weiterzugeben. Das ist eine wichtige Grundlage für das Arbeiten in unserer technischen Welt. Ich möchte jungen Menschen vermitteln, dass Kunststoff einfach viel mehr ist als nur Plastikmüll. Es ist wichtig, wieder Leute für diesen technischen und spannenden Beruf zu begeistern.