Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Faserlängenanalysen unterschiedlicher Labore ergeben oftmals deutlich abweichende Kennwerte. Am SKZ wurde daher ein Industrieprojekt erfolgreich abgeschlossen, in dem die Ursachen ermittelt und Lösungen erarbeitet wurden. Ein Folgeprojekt verspricht weitere Verbesserungen.
Mikroskopieaufnahme und Scan einer Probe zur Detailuntersuchung des Staubanteils (Foto: SKZ)
Verglichen mit z.B. einem Zugversuch erfordert die Messung der Faserlängenverteilung für den gleichen Zugstab eine Vielzahl von Schritten. So müssen nach der Probenentnahme erst noch die Veraschung, Probenaufbereitung, Bilderfassung und Faserverfolgung durchgeführt werden. Erst danach liegen alle notwendigen Daten für das Histogramm der Längenverteilung vor. Jeder dieser Schritte unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren und Freiheitsgraden bei der Durchführung, die in der Folge zu Unterschieden zwischen Laboren führen.
Frei erhältliche Handlungsempfehlungen
Im Februar 2021 wurde daher am SKZ ein Industrieprojekt zusammen mit den Firmen Arburg, BASF, Evonik, Kautex, KraussMaffei, MOCOM und ZF gestartet. In diesem wurden die Einflüsse auf die einzelnen Auswertungsschritte detailliert untersucht. Ziel war es, Handlungsempfehlungen für eine möglichst reproduzierbare, fehlerunanfällige Vorgehensweise zur Prüfung der Faserlängenverteilung zu geben. Ebenso wurden Ergänzungen und Verbesserungen an den Algorithmen der SKZ-eigenen Auswertungssoftware FiVer vorgenommen. Während die Einsicht in die wissenschaftlichen Hintergründe den Projektteilnehmern vorbehalten bleibt, werden die Handlungsempfehlungen, nach ihrer Validierung, allen Interessenten frei über das SKZ zugänglich gemacht. Damit soll industrieweit eine Basis für vergleichbare, anbieterunabhängige Faserlängenanalysen geschaffen werden.
Anschlussprojekt
Zwei Ringversuche konnten die großen Verbesserungen gegenüber der Ausgangssituation belegen, jedoch sind bei der Veraschung und besonders der manuellen Probenaufbereitung noch nicht alle Fragestellungen abschließend geklärt. Zudem wurde die Dispergierung langer Fasern, die zur Knäuelbildung neigen, im ersten Projektteil zunächst zurückgestellt. Zur Klärung der offenen Punkte wird daher ein Anschlussprojekt mit einer Laufzeit von einem weiteren Jahr gestartet. Gerne können weitere Partner von den umfangreichen Untersuchungen, die im vierten Quartal 2022 starten, profitieren.