Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Zwei Landtagsabgeordnete der Grünen nutzten die Möglichkeit, das EZD zu besuchen und sich über den Stand der Erweiterung zu informieren. Dabei wurden auch wichtige Themen zum Umwelt- und Klimaschutz diskutiert.
Delegation der Grünen besucht das EZD – Wilfried Kukla (Kreisverband Grüne-Fichtelgebirge), Tim Pargent (MdL), Dr.-Ing. Felipe Wolff-Fabris (Standortleiter EZD) und Ursula Sowa (MdL) (v.l.n.r) (Foto: SKZ)
Vor kurzem besuchten die Landtagsabgeordneten Ursula Sowa und Tim Pargent der Bündnis 90/Die Grünen sowie Wilfried Kukla vom Kreisverband Grüne-Fichtelgebirge das Europäische Zentrum für Dispersionstechnologien (EZD) in Selb. Nach einem Rundgang durch die Räumlichkeiten des EZD stellte der Standortleiter Dr.-Ing. Felipe Wolff-Fabris aktuelle Forschungsprojekte vor, die für Umwelt- und Klimaschutz wichtige Beiträge leisten können.
Das EZD arbeitet beispielsweise daran, die Lebensdauer von Batterien für die Automobilbranche zu erweitern, nachhaltige Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen oder Mikroplastik in Wasser zu detektieren. „Das Problem ist, dass ein Großteil des Plastikmülls im Mikrobereich liegt. Vieles davon landet irgendwann im Wasser und ist unglaublich schwierig zu erfassen“, erläutert Dr. Felipe Wolff-Fabris. „Aktuell gibt es kein zuverlässiges Verfahren, um kontinuierliche Messungen von Mikroplastik im Wasser durchzuführen.“ Hierfür sucht das EZD zusammen mit der Universität Ulm nach einer Lösung. „Zu wissen, wo und wie viel Mikroplastik vorhanden ist, ist die beste Voraussetzung dafür, um dies zu verhindern. Oder daran zu arbeiten, es zu reduzieren“, findet auch Tim Pargent. Vor allem entsteht Mikroplastik aus dem Reifenabrieb, der bei Regen in die Umwelt geschwemmt wird. „Kunststoff ist dennoch unverzichtbar, denn ohne ihn würde das Leben, wie wir es kennen, nicht funktionieren. Und wir müssen Lösungen finden, um die Umwelt zu schützen und einen nachhaltigeren Einsatz zu erreichen. Die Thematik der Bio-Abbaubarkeit von Kunststoff ist daher von sehr großer Bedeutung“, so Wolff-Fabris. Ursula Sowa interessierte sich daher auch für die Alternativen zur erdöl-basierten Herstellung von Kunststoff. „Bindemittel und Harze können wir bereits aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl herstellen und bei Kunststoffen gibt es bereits PLA und PHB. Diese sind biologisch abbaubar“, so der Standortleiter des EZD.
Im zweiten Teil des Gespräches ging es um die Erweiterung des Zentrums, das aktuell mit zehn Mitarbeitenden an seine räumlichen Grenzen stößt. „Wir erhielten Rückmeldungen und Anfragen, unsere Unterstützung für Unternehmen durch den Aufbau eines Beschichtungslabors sowie eines Dispergier-Technikums weiter auszubauen“, erinnert sich Wolff-Fabris. „Dadurch können die Entwicklung neuer Materialien und Innovationsprozesse beschleunigt werden.“ Die Erweiterung vom EZD wird durch Mittel des Bayerischen Freistaats gefördert und in Zukunft wird auf 30 Arbeitsplätze ausgebaut. „Wir beschäftigen hier u. a. Hochschulabsolventen, die aus dem regionalen Umkreis von Bayreuth, Hof, Chemnitz und Nürnberg kommen“, erklärt der Standortleiter Wolff-Fabris. „Wir suchen immer Mitarbeitende mit regionalem Bezug. Damit ermöglichen wir jungen Menschen nach ihrem Studium in die Region zurückzukehren bzw. zu bleiben.“ Die Fertigstellung ist für Juni 2023 geplant – und diesen Termin haben sich die Abgeordneten bereits vorgemerkt.
Das EZD ist eine Einrichtung des Kunststoff-Zentrums SKZ und beschäftigt sich als interdisziplinäres, außeruniversitäres und gemeinnütziges Forschungs- und Innovationszentrum mit der Herstellung und Charakterisierung von Dispersionen wie z. B. Klebstoffe, Harze, Tinten, Beschichtungen oder Elastomere. Es gilt als europaweit einmaliges Projekt und wurde in enger Kooperation mit der Industrie und mit Unterstützung des Freistaates Bayern 2014 errichtet. Eine hohe Priorität des EZD liegt auf dem Transfer von der angewandten wissenschaftlichen Forschung in die Industrie.
Mehr zum Europäischen Zentrum für Dispersionstechnologien auf: www.ezd.eu