Die Wissensdatenbank mit Begriffen rund um's Thema Kunststoff
In diesem kostenfreien Onlinenachschlagewerk finden Sie zahlreiche Begriffserklärungen zum Werkstoff Kunststoff. Diese sind gerade auch für Quereinsteiger eine kleine Starthilfe in die umfangreiche Welt der Kunststoffverarbeitung.
Kunststoffe müssen immer widerstandsfähiger werden. Ein Grund dafür ist der fortschreitende Klimawandel. Das Kunststoff-Zentrum SKZ ist in in der Lage, Werkstoffe in seinen Laboren auch unter extremen klimatischen Bedingungen zu prüfen – und somit für deren nachhaltigen und wirtschaftlichen Einsatz zu sorgen.
Bewitterungsvorgang eines Werkstoffes am SKZ in Würzburg. (Foto: Luca Hoffmannbeck, SKZ)
Die steigenden Anforderungen an Kunststoffe hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen klimatischen Bedingungen gewinnen, insbesondere vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels, immer mehr an Bedeutung. Vor allem in Regionen, in denen häufig extreme Wetterbedingungen, konstant hohe Temperaturen oder auch Temperaturschwankungen auftreten können, ist die Untersuchung und Bewertung der Belastbarkeit von Kunststoffen entscheidend für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Einsatz dieser Materialklasse.
Strahlensprektrum der Sonne sehr genau reproduziert
Die künstliche Bewitterung in speziellen Prüfkammern ermöglicht es, die klimatischen Bedingungen unter kontrollierten Laborbedingungen nachzustellen. Das SKZ setzt dabei unter anderem Bewitterungsgeräte mit Xenonbogenlampen ein, die das Strahlungsspektrum der Sonne im Wellenlängenbereich zwischen ca. 300 und 800 nm sehr genau reproduzieren. Die Bewitterung kann z.B. nach der Prüfnorm DIN EN ISO 4892-1/-2 erfolgen. Dabei werden die exakten Prüfparameter, vor allem hinsichtlich Temperatur, relativer Luftfeuchte und Beregnungszyklen, je nach Produktnorm oder OEM-Norm der jeweiligen Automobilhersteller noch einmal angepasst.
Verschiedene Klimata simuliert
Im Automotive-Umfeld simuliert beispielsweise das Prüfverfahren PV 3929 ein trocken-heißes Klima, welches an die Klimaregionen Kalahari oder Arizona angelehnt ist. Nach der Bewitterung werden üblicherweise visuelle Prüfungen sowie Farb- und Glanzmessungen durchgeführt, gegebenenfalls auch mechanische Tests. Mittels dem Prüfverfahren PV 3930 wird dahingegen ein feucht-warmes Klima simuliert, das an die Klimabedingungen in Florida oder Südfrankreich angepasst ist.
Prüfungen von Produkten aus dem Baubereich
Das SKZ führt nicht nur Bewitterungstests an Bauteilen aus dem Automotive-Bereich durch, sondern auch an Produkten aus dem Baubereich. Dabei verfügt das SKZ über eine umfangreiche Laborausstattung mit 30 unterschiedlichen Geräten zur Prüfung der Bewitterungs- und UV-Beständigkeit. Damit ist das Würzburger Institut in der Lage, verschiedenste Umwelt- und Witterungseinflüsse auf Materialien wie Kunststoffe, Composites oder Metalle auch kurzfristig zu untersuchen.
Ressourcenschonender Wirtschaftskreislauf
„Die Prüfung von Werkstoffen unter extremen klimatischen Bedingungen ist nicht nur aktuell von Bedeutung, sondern wird zur Erreichung eines möglichst ressourcenschonenden Wirtschaftskreislaufs auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Alexander Ebenbeck, Vertriebsleiter des SKZ-Geschäftsbereich Prüfung. „Die in unserem Haus durchgeführten Tests bilden eine gute Grundlage – sowohl für die Qualitätssicherung als auch zur Optimierung der Produkte.“
Mehr zur Bewitterung von Kunststoffen