3D-Druck ist in aller Munde und hält mit atemberaubender Geschwindigkeit Einzug in den privaten und industriellen Alltag. Die gänzlich neuen Formgebungsmöglichkeiten revolutionieren gerade die Produktionsprozesse. Das SKZ trägt dem Rechnung und erweiterte seine Forschungs- und Ausbildungsangebote innerhalb eines Kompetenzzentrums für 3D-Druckverfahren, dem Center for Additive Production (CAP) in Würzburg. Mit der rasanten technischen Entwicklung muss zugleich auch der Know-how-Transfer in die Unternehmen Schritt halten.
Der Wettlauf um die profitable Nutzung additiver Fertigungstechnologien für Serienprodukte ist global erkennbar und Europa kann und muss kraftvoll und nachhaltig um eine Vorreiterrolle kämpfen. Das hervorragend vernetzte SKZ-CAP bildet hierfür einen zentralen Leuchtturm.
Den Anschluss nicht verpassen! Die additiven Fertigungstechnologien wie Stereolithografie, Fused Deposition Modeling, Lasersintern sind auf dem Vormarsch. Erwerben Sie in unseren Kursen die Kenntnisse und Fertigkeiten anhand praxisbezogener Beispiele, um künftig auch selbst von der neuen 3D-Druck-Technologie zu profitieren.
Hier finden Sie unser gesamtes Kursangebot aus der Kategorie: Additive Fertigung
Tagebucheintrag eines SKZ-Wissenschaftlers: Aufgeregt öffne ich den Bauraum des 3D-Druckers. Vor 7 Stunden wurde der Fertigungsprozess gestartet – Zeit, in der gelegentlich so manches schiefgeht. Es hat funktioniert, stelle ich freudig fest, und löse das Bauteil von seiner Plattform. Nach einem kurzem Post-Processing überreiche ich mein Modell stolz einem fachfremden Kollegen. Entgeistert guckt er mich an – dann das Bauteil – dann wieder mich ... und es fällt (mindestens) eines der oben genannten Zitate.
Wer in der Additiven Fertigung zu Hause ist, blickt auf eine fast vierzig Jahre andauernde Erfolgsgeschichte dieses Verfahrenstyps zurück. In den 1980ern noch genutzt für das Rapid Tooling oder Rapid Prototyping, hat sich das Cluster unterschiedlicher Verfahren, welche übergeordnet auch als 3D-Druck bezeichnet werden, deutlich darüber hinaus zur Herstellung von Funktionsbauteilen entwickelt. Dies liegt daran, dass die geometrischen Freiheitsgrade von den Druckverfahren beispielsweise durch die Topologieoptimierung von Bauteilen eine nicht zu vernachlässigende Perspektive für Leichtbauanwendungen bieten. Auch für die Medizintechnik sind Additive Verfahren prädestiniert, da individuelle Produkte durch die werkzeuglose Fertigung vergleichsweise günstig herzustellen sind. Werden hierbei zum Beispiel die hochkomplexen Strukturen einer Handschiene dann noch aus einem intelligenten Formgedächtnispolymer gedruckt, welches durch Wärme nachträglich seine Form verändern kann, hat man den Sprung aus der dritten in die vierte Dimension geschafft und blickt mit dem so genannten 4D-Druck auf die Patientenversorgung der Zukunft. Die Additive Fertigung bietet viele Chancen – und hat selbst auch eine Chance verdient.
Mit mehreren Jahrzehnten Vorsprung sind andere Urformverfahren wie das Spritzgießen in der Welt der Produktfertigung deutlich etablierter. Der Anwender schätzt die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit des Verfahrens und ist an glatte, glänzende Oberflächen gewöhnt. Die erste Begegnung mit dem 3D-Druck führt hier nicht selten zur Ernüchterung: Ein und dasselbe Bauteil unterliegt gedruckt und unbehandelt optisch aber auch insbesondere hinsichtlich seiner Mechanik nicht selten seinem spritzgegossenen Pendant. Doch das muss nicht sein, meist ist lediglich ein Umdenken in der Konstruktion und ein tiefgreifendes Verständnis der Prozesstechnik und der Werkstoffe notwendig, um Einschränkungen des jeweiligen Druckverfahrens auszumerzen, aber auch um die Bauteilfunktionalität signifikant zu verbessern. Alles, was dafür benötigt wird, ist Know-how. Doch dieses Know-how fehlt an vielen Stellen, da in den Lehrplänen von Ausbildungsberufen oder in Studiengängen an Universitäten die Additive Fertigung oftmals nur eine Randnotiz darstellt.
Der 3D-Druck ist in Forschungs- und Bildungseinrichtungen, wie dem SKZ, nicht mehr wegzudenken. Das SKZ greift bei seinem Aus- und Weiterbildungsprogramme auch auf die industrienahen Forschungsergebnisse zurück. Neben erfahrenen Fachkräften sollen vor allem Quereinsteiger den Zugang zu dem interdisziplinären Berufsfeld finden. Vom Ingenieur über den Techniker bis zum Kaufmann ist für jeden etwas dabei.
„Wir wollen den Teilnehmern das fehlende Know-How in Theorie und Praxis vermitteln und so die Spezialisten von morgen ausbilden.“ berichtet Irena Heuzeroth. So viel ist sicher, die Additive Fertigung ist in den letzten Jahren weit über den Prototypenbau hinaus profitabel nutzbar geworden und bietet die Möglichkeit neue und innovative Produkte zu entwickeln. Doch einfach von konventionellen Verfahren auf den 3D-Druck umzuschwenken, ohne dabei die Konstruktion und somit die Bauteile anzupassen, wird wohl auch zukünftig nicht zum Erfolg führen.
Hier finden Sie unser gesamtes Kursangebot aus der Kategorie: Additive Fertigung