Die Qualifizierung zum Geprüften Industriemeister Kunststoff und Kautschuk eröffnet Fachkräften, die über kunststoffspezifische Berufserfahrungen verfügen, die Chance, sich auf Führungsaufgaben in der Kunststoffindustrie vorzubereiten. Die vielfältigen Anwendungsbereiche von Kunststoffen und ständige Innovationen fordern auch in der Zukunft hochqualifizierte Führungskräfte.
Die Weiterbildung zum Industriemeister Kunststoff/Kautschuk können Sie beim SKZ an drei verschiedenen Standorten machen. Je nach Bundesland und zuständiger IHK gelten leicht abweichende Bedingungen. Wählen Sie Ihren bevorzugten Ort für weitere Einzelheiten.
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:
Handlungsspezifische Qualifikationen:
Wahlpflichtqualifikationsschwerpunkt*
(Von den genannten Schwerpunkten a) bis d) muss einer gewählt werden)
a) Bearbeitungstechnik (Horb, Peine)
b) Verarbeitungstechnik (Horb, Peine, Würzburg)
c) Kautschuktechnik
d) Faserverbund (Peine)
* die Schwerpunkte a), c) und d) können nur bei ausreichender Anzahl an Teilnehmern angeboten werden
Berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse
Zur Prüfung "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen" ist zuzulassen, wer folgendes nachweist:
Zur Prüfung "Handlungsspezifische Qualifikationen" ist zuzulassen, wer folgendes nachweist:
Die Berufspraxis soll wesentliche Bezüge zu dem Bereich
Kunststoff- und Kautschuktechnik haben.
Zuschuss vom Bund
Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG; Aufstiegs-BAföG) ist das altersunabhängige Förderangebot für alle, die ihre Chance mit einer Aufstiegsfortbildung nutzen wollen. Gefördert werden einkommens- und vermögensunabhängig die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren des Meisters. Die Förderung erfolgt in zwei Stufen: Zuschussanteil (50 % der Kosten) und Darlehenserlass bei Prüfungserfolg (50 %).
Zuschuss vom Freistaat Bayern
In Bayern erhält jeder erfolgreiche Absolvent der beruflichen Weiterbildung zum Meister den Meisterbonus der Bayerischen Staatsregierung in Höhe von 3.000,- EUR.
ca. 21 Monate in Teilzeit
Der Lehrgang umfasst insgesamt ca. 970 Unterrichtsstunden.
Die aktuellen Kosten für den Lehrgang zum Industriemeister
Kunststoff Kautschuk finden Sie auf der jeweiligen Seite der IHK.
Am Ende des Lehrgangs finden die Prüfungen statt.
Jeder nichtbestandene Prüfungsteil kann zweimal wiederholt werden.
Die Anmeldung erfolgt über die IHK Nordschwarzwald.
ca. 7 Monate
Der Lehrgang umfasst insgesamt ca. 970 Unterrichtsstunden.
5.250,00 € zzgl. Lernmittel und Prüfungskosten ca. 1.200,00 €
BLOCK 1
Fachrichtungsübergreifende
Basisqualifikationen: Ende August bis Anfang November
Prüfung Basisqualifikation: Anfang November
Ada-Teil: Mitte November bis Ende November
Prüfung Ada-Teil: Anfang Dezember
BLOCK 2 (Folgejahr)
Handlungsspezifische Qualifikationen: Anfang März bis Ende Mai
Prüfung Handlungsspezifische Qualifikationen: Ende Mai
Am Ende des Lehrgangs finden die Prüfungen statt.
Jeder nichtbestandene Prüfungsteil kann zweimal wiederholt werden.
Ihre Ansprechpartnerin:
Annette von Hörsten
+49 517148935
a.hoersten@skz.de
7 Monate in Vollzeit oder 19 Monate in Teilzeit
Der Lehrgang umfasst insgesamt ca. 970 Unterrichtsstunden.
Die aktuellen Kosten für den Lehrgang zum Industriemeister
Kunststoff Kautschuk finden Sie auf der jeweiligen Seite der IHK.
Am Ende des Lehrgangs finden die Prüfungen statt.
Jeder nichtbestandene Prüfungsteil kann zweimal wiederholt werden.
Die Anmeldung erfolgt über die IHK Würzburg-Schweinfurt.
Neue und veränderte Bedingungen verlangen eine Anpassung der Qualität an die ständig wachsenden technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen. Industriemeister sind als technische Führungskräfte für das Mittelmanagement ein wesentlicher Bestandteil in der Organisationsstruktur von Industrieunternehmen mit einem weiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Das SKZ bietet Vorbereitungslehrgänge zum Industriemeister Kunststoff und Kautschuk an.
Erfahrene Trainer und Dozenten aus Wirtschaft und Industrie garantieren dabei eine kompetente Wissensvermittlung. Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches sind Industriemeister dafür zuständig, dass die gesetzten Produktionsziele nach Menge, Qualität, Termin, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit erfüllt werden. Außerdem erfüllt eine erfolgreich abgeschlossene Meisterausbildung die Voraussetzungen für ein weiterführendes Studium. Viele Inhalte lassen sich dabei sogar anrechnen.
25/11/2013
Bereits seit 1967 führt das SKZ in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern erfolgreich Industriemeisterlehrgänge in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk durch.
Erfahrene Trainer und Dozenten aus Wirtschaft und Praxis garantieren eine kompetente Wissensvermittlung, so dass inzwischen mehr als 3.000 Absolventen ihre Prüfung an den SKZ Standorten in Würzburg und Peine erfolgreich abgelegt haben und heute in Führungspositionen deutschland- und europaweit in der Kunststoffbranche tätig sind.
Bis zu drei Vollzeitkurse bietet das Kunststoff-Zentrum jährlich in Würzburg (Bayern) und Peine (Niedersachsen) an. Die Dauer eines Kurses zum Industriemeister beträgt 6 Monate und gliedert sich in drei Abschnitte, die mit der jeweiligen Prüfung vor der IHK abschließen.
In rund 800 Stunden werden vertieftes kunststoffspezifisches Wissen und auch rechts- und kostenbewusstes Handeln, sowie berufs- und arbeitspädagogische Inhalte vermittelt. Ebenso stehen mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen, Betriebs- und Produktionstechnik im Fokus.
„Die praxisnahe Ausbildung durch die erfahrenen SKZ-Dozenten, speziell im fachspezifischen Teil, hat uns optimal, sowohl auf die IHK-Prüfung, als auch auf unsere neuen Aufgaben als Meister und somit Vorgesetzter vorbereitet“, so Oliver Haßlöcher aus Hannover, der im Oktober diesen Jahres seine Zusatzqualifikation erfolgreich abgeschlossen hat.
Dem stimmt SKZ Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian voll umfänglich zu. Außerdem erlangt der Teilnehmer durch die bestandene Meisterprüfung die Qualifikation zum Studium oder für den Besuch von Technikerschulen. Die Möglichkeiten der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung sind zweifelsfrei äußerst vielfältig. Gerade angesichts des herrschenden Fachkräftemangels biete eine Zusatzqualifikation als Industriemeister enorme Potenziale für die Unternehmen sowie für die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes.
Industriemeister sind als technische Führungskräfte für das mittlere Management ein wesentlicher Bestandteil in der Organisationsstruktur von Industrieunternehmen mit einem weiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Sie nehmen u. a. eine Mittlerfunktion zwischen kaufmännischer Verwaltung und Produktion sowie zwischen Betriebsleitern und Mitarbeitern ein. Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches sind sie dafür zuständig, dass Produkt- und Lieferqualität gewährleistet und verbessert werden – für die Unternehmen der Wachstumsbranche der kunststoffverarbeitenden Industrie stellt der Industriemeister folglich eine äußerst wichtige Schlüsselposition dar.
Industriemeister Kunststoff und Kautschuk können mit ihrem neu erworbenen Wissen, z.B. durch Optimierung von Produktionsabläufen und damit der Senkung von Kosten ganz entscheidend zur Effizienzsteigerung und somit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen.
13/06/2016
Getreu diesem Motto tauschten im Oktober 2015 achtundzwanzig Berufstätige aus der Kunststoffverarbeitung den gewohnten Arbeitsplatz gegen die Schulbank, um in Würzburg ihre Meisterausbildung in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk bei IHK und SKZ anzutreten. Zu diesem Zeitpunkt wussten viele von ihnen noch nicht, dass ganz Deutschland auf den Verlauf des Meisterkurses und vor allem auf die Abschlussprüfung schauen würde. Denn Sie sollten die Ersten sein, die nach der neuen bundeseinheitlichen Prüfungsverordnung und dem neu erstellten Rahmenplan ihre Ausbildung absolvieren.
Ende Mai 2016 war es dann soweit: nach sieben langen und harten Monaten mit zahlreichen Entbehrungen standen die Abschlussprüfungen vor der Tür. Das in den vergangen Monaten erlernte Wissen wurde in zwei schriftlichen Prüfungen und einem Fachgespräch abgefragt. Die Anspannung war nicht nur bei den Prüflingen selbst, sondern auch bei ihren Dozenten sichtlich groß, denn nun sollte sich zeigen, ob sie die Inhalte richtig vermitteln konnten.
Der Ausbildungsleiter des SKZ, Bernhard Hennrich, hat die Gelegenheit genutzt, direkt im Anschluss an die letzte Prüfung mit einem der zukünftigen Meister, Herrn Metzner aus Aldingen, über die neue Meisterausbildung ein Resümee zu ziehen.
Hennrich: Herr Metzner, es ist geschafft, Sie hatten heute Ihre letzte Prüfung in Form des Fachgesprächs. Wie fühlen Sie sich und was steht bei Ihnen heute noch auf dem Programm? Metzner: Ich bin sehr erleichtert, dass alle Prüfungen jetzt abgelegt sind. Trotzdem bleibt noch bis zum Erhalt des Briefes eine gewisse Grundanspannung bestehen. Heute geht nicht mehr viel. Ich werde mit meinem Kollegen vielleicht noch ein Glas Wein trinken, dann die lange Heimreise antreten und auf dem Sofa zu Hause die Beine hochlegen.
Hennrich: Lassen Sie uns doch nochmal sieben Monate zurückblicken. Als die Entscheidung in Ihnen gereift ist, die Meisterausbildung anzustreben. Warum entschiedenen Sie sich für den weiten Weg von 250 km - nach Würzburg, wo doch andere Möglichkeiten direkt vor Ihrer Haustür liegen?
Metzner: In meiner Firma waren so ziemlich alle, die ihren Meister gemacht haben, für die Meisterausbildung hier in Würzburg. Der gute Ruf des SKZ und die kompakte Ausbildung in nur sieben Monaten haben mir die Entscheidung leicht gemacht.
Hennrich: Der Kurs den Sie besucht haben, war ein Vollzeitlehrgang. Wäre eine Ausbildung in Teilzeit für Sie attraktiver gewesen?
Metzner: Auf keinen Fall. Es ist ja bekannt, dass die Teilnehmer von Teilzeitkursen meist schlechter abschneiden als die der Vollzeitkurse. Außerdem kommt man bei Vollzeit wieder leichter und schneller in den Lernrhythmus und den Stoff rein. Bei Teilzeit bleibt die Schule eher auf der Strecke, man ist einfach zu nah noch an der Arbeit dran.
Hennrich: Jetzt ist Würzburg ja für seine Wohnungsknappheit bekannt. Wie lange im Voraus haben Sie nach einer passenden Bleibe gesucht?
Metzner: Mein Kollege und ich waren eigentlich ziemlich spät dran. So richtig gekümmert haben wir uns erste zwölf Wochen vor Kursbeginn, aber auch kein Problem, da Vorgänger aus unserer Firma uns einen Kontakt vermittelt haben. Das war dann letztlich nur ein Anruf und wir hatten unsere beiden Zimmer sogar ohne Besichtigung in einer Toplage zur IHK und dem SKZ.
Hennrich: Am 19.10.2015 startete der Lehrgang mit dem ersten Block an der IHK. Wie waren die ersten Wochen für Sie wieder auf der Schulbank?
Metzner: Schwierig! Richtig hart, man braucht locker acht bis zwölf Wochen um in den Schul- und Lernmodus wieder reinzukommen. Daher war es sehr angenehm in den ersten beiden Wochen mit dem Ausbilderschein bei der IHK zu beginnen. Das war für den Wiedereinstig ein nicht so komplexes Thema. Dennoch musste man ab dem ersten Tag Vollgas geben.
Hennrich: Können Sie den Punkt Vollgas noch etwas umschreiben?
Metzner: Schon nach den ersten Tagen bildeten sich Lerngruppen, in denen das am Tag eingetrichterte Wissen aufgearbeitet wurde. In unserer WG war ein Vorteil, dass wir aus den unterschiedlichen Verarbeitungsbereichen der Kunststofftechnik kamen und uns so gegenseitig bei vielen Themen unterstützen konnten. Hier wurde oft bei einem Glas Wein oder einem Bierchen gefachsimpelt.
Hennrich: Kommen wir auf den Rahmenplan und die Vermittlungsinhalte des neuen Meisterkurses zu sprechen. Wie war es für Sie und Ihre Kollegen die Ersten zu sein?
Metzner: Wir fühlten uns alle schon ins kalte Wasser geworfen. Keiner wusste, was in der Prüfung auf uns warten würde. Auch den Dozenten hat man angemerkt, dass sie sich bei der Vermittlungstiefe und -umfang noch unsicher waren. Vieles aus dem Unterricht wurde letztendlich auch nicht in der Prüfung abgefragt. War aber auch klar, bei der Menge an Stoff.
Hennrich: Würden Sie daher sagen, vieles was Sie gelernt haben war unnütz?
Metzner: Nein, sicher nicht, aber es ist wohl wie bei vielen Dingen im Leben, man wird erst hinterher im Job feststellen, was alles wichtig war und was nicht. Ich glaube es ist vergleichbar mit einem Studium. Hier geht es ja auch darum ein breites Wissen zu vermitteln und keine Fachidioten auszubilden.
Hennrich: Laut Rahmenplan ist bei der kompletten Ausbildung kein praktischer Anteil vorgesehen. Wie stehen Sie dem gegenüber?
Metzner: Praxis ist das A und O! Klar wird bei den Meisterschülern die praktische Erfahrung durch die Berufsausbildung vorausgesetzt aber wir wissen alle, dass Lernen und Begreifen in den meisten Fällen visuell besser klappt als in der trockenen Theorie. Und ganz ehrlich, keiner von uns konnte sich vor dem Meisterkurs etwas unter Kalandrieren vorstellen, das muss man einfach mal gesehen haben. Aber auch die anderen Verarbeitungsverfahren wie Blasformen, Thermoformen oder Extrudieren waren bei vielen von uns nicht so in den Köpfen, da der Großteil ja doch vom Spritzgießen kommt. Darum war das Praktikum im SKZ an den Maschinen einfach Gold wert!
Hennrich: Wie würden Sie die erhaltene Unterstützung seitens der Dozenten bei der Prüfungsvorbereitung beschreiben?
Metzner: Alle Dozenten waren durch die Bank weg bemüht uns bestmöglich auf die Prüfung vorzubereiten. Vor allem die Fachkompetenz der einzelnen Dozenten war sehr beeindruckend und für uns hilfreich. Wir hatten immer das Gefühl: Jep, der da vorn weiß von was er spricht! Außerdem ist die Lernplattform Moodle eine super Sache, um mit den Dozenten zu jeder Zeit in Kontakt zu treten und neben der Zeit im Klassenzimmer weiter zu diskutieren.
Hennrich: Wie hat Sie Ihre Firma bei dem Projekt Meisterausbildung unterstützt?
Metzner: Meine Firma hat mich ohne Probleme für die Zeit der Ausbildung freigestellt. Jetzt warten sie schon wieder auf mich und freuen sich, dass ich nächste Woche voll einsteige.
Hennrich: Eine letzte Frage noch, was würden Sie einem Kollegen sagen, wenn er Sie zum Thema Meisterausbildung um Rat fragt?
Metzner: Auf jeden Fall machen! Du lernst so unglaublich viel Neues dabei und außerdem ist ja trotz der ganzen Plackerei die Freizeit in Würzburg nicht zu kurz gekommen! Es haben sich viele neue Bekanntschaften gebildet und bei bestimmten Problemen später im Job weiß ich, wen ich anrufen kann. Man baut sich ganz nebenbei ein gutes Netzwerk auf.
Nun heißt es für die ersten Meisterschüler des neuen Abschlusses von IHK und SKZ noch für ein paar Wochen zittern und auf die Prüfungsergebnisse warten. Wir drücken allen die Daumen. Während dessen geht die Arbeit an der IHK und dem SKZ weiter, der zweite Meisterkurs steht bereits in den Startlöchern. Auf Grund der großen Nachfrage werden im Winter sogar zwei Kurse parallel laufen, freut sich Hennrich.
Das Bild zeigt Industriemeister Metzner im Gespräch mit Ausbildungsleiter Bernhard Hennrich. (Foto: SKZ)
10/10/2016
„Die praxisnahe Ausbildung durch SKZ-Dozenten, besonders in der fachspezifischen Qualifikation, bereitet uns optimal auf die IHK-Prüfung und unsere neuen Aufgaben als Meister und Vorgesetzte vor“, so Frank Gottschling, der im November seine Zusatzqualifikation zum Industriemeister Fachrichtung Kunststoff Kautschuk abschließen wird.
Frank Gottschling ist einer von 20 Teilnehmern, der aktuell in Theorie und Praxis von erfahrenen Ausbildern auf den bundeseinheitlichen Abschluss vorbereitet wird. „Wir haben uns für die Ausbildung am SKZ in Peine entschieden, weil wir hier von Experten in allen drei Schwerpunkten unterrichtet werden - das ist ein großer Pluspunkt! Erworbene Kenntnisse können im ‚Faserverbund‘, ‚Spritzgießen‘ und ‚Bearbeiten in der Praxis‘ vertieft werden“, erklärt Frank Gottschling.
Auch Geschäftsführer Dr.-Ing. Ulrich Mohr-Matuschek ist überzeugt vom Konzept und dem Erfolg der Meisterausbildung am norddeutschen Standort: „Die vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten am Standort Peine ergeben sich u.a. durch die enge Kooperation mit den Mitarbeitern vom Standort Halle, die schwerpunktmäßig im Faserverbund Bereich ‚Composite‘ und ‚Fügen‘ tätig sind. Sie können mit ihrem Know-how aus vielen FuE-Projekten und jahrzehntelanger Erfahrung in der Ausbildung den Meisterkurs sehr fachkompetent unterstützen.“
„Durch die bestandene Meisterprüfung erlangt der Teilnehmer die Qualifikation zum Studium oder zum Besuch von Technikerschulen – die Möglichkeiten der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung sind also äußerst vielfältig. Gerade angesichts des herrschenden Fachkräftemangels bietet eine Zusatzqualifikation als Industriemeister enorme Potenziale für die Unternehmen sowie für die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes“, ergänzt Standortleiterin Annette von Hörsten.
Industriemeister sind als technische Führungskräfte für das mittlere Management ein wesentlicher Bestandteil in der Organisationsstruktur von Industrieunternehmen mit einem weiten Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Sie nehmen eine Mittlerfunktion zwischen kaufmännischer Verwaltung und Produktion sowie zwischen Betriebsleitern und Mitarbeitern ein. Innerhalb ihres Verantwortungsbereiches sind sie dafür zuständig, dass Produkt- und Lieferqualität gewährleistet und verbessert werden – für die Unternehmen der Wachstumsbranche der kunststoffverarbeitenden Industrie stellt der Industriemeister folglich eine äußerst wichtige Schlüsselposition dar. Nach erfolgreich bestandener Prüfung können die Meisterschüler mit ihrem neu erworbenen Wissen, z.B. durch Optimierung von Produktionsabläufen und damit der Senkung von Kosten ganz entscheidend zur Effizienzsteigerung und somit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beitragen.
Ein halbes Jahrhundert Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister
Kunststoff und Kautschuk – ein Grund zum Feiern!
26/06/2017
„Nur durch praxisorientierte berufliche Bildung und lebenslanges Lernen können wir die Themen unserer Zeit bewältigen.“ So lauteten die Grußworte von IHK-Vizepräsident Dieter Pfister der IHK Würzburg-Schweinfurt bei der 50. Jahrfeier am 19.05.2017 im SKZ Würzburg. Über 120 Besucher, darunter Vertreter aus der Politik, den Gewerkschaften, der Presse und den ehemalige Absolventen fanden an diesem Festtag ihren Weg wieder nach Würzburg, um die 50jährige Kooperation der IHK Würzburg-Schweinfurt und dem SKZ gebührend zu feiern.
Seit 1967 steht Würzburg als Markenzeichen für die Ausbildung von Industriemeistern der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk. Von 67 bis heute drückten 3.236 Meisterschüler wieder die Schulbank, um Ihren Abschluss zu erlangen. Würzburg ist nach wie vor die Stadt der „Meistermacher“ in Deutschland.
„Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Im internationalen Wettbewerb können wir daher auf Dauer nur bestehen, wenn wir über die besseren und innovativeren Produkte verfügen. Das macht Wissen zum entscheidenden Produktionsfaktor.“ Führte Bürgermeisterin Schäfer-Blake in ihren Grußworten an. Dass die Meisterausbildung in Würzburg immer am Puls der Zeit und den Bedürfnissen der Kunststoffindustrie orientiert ist, zeigt sich nicht nur durch die in den 50 Jahren durchgeführten fünf Neuverordnungen, sondern auch an dem Bestreben bundeseinheitliche Standards im Bereich der Meisterausbildung zu schaffen. So wurden im Jahr 2015 bundesweit die ersten Prüfungen nach der neusten bundeseinheitlichen Rechtsverordnung in Würzburg mit sehr großem Erfolg abgenommen.
In der Podiumsdiskussion zwischen Lehrgangsleitern der IHK und dem SKZ und ehemaligen Absolventen zeigten sich drei wesentliche Faktoren für die Erfolgsgeschichte der Meisterausbildung in Würzburg. Das bundesweit einzigartige Konzept der IHK Würzburg-Schweinfurt als Ausbildungs- und auch als Prüfungsstelle zu fungieren, bietet den Teilnehmer beste Voraussetzungen den Abschluss erfolgreich zu erlangen. Daneben steht natürlich die große Fachexpertise des SKZ, die durch praxisnahem Unterricht und Praktika an den unterschiedlichsten Verarbeitungsmaschinen die Absolventen zielgerichtet weiterbilden. Last but not Least, ist das Netzwerk des BIK (Bund Industriemeister Kunststoff und Kautschuk) zu nennen, der 1981 von Meisterschülern und dem SKZ ins Leben gerufen wurde.
So freut sich die IHK Würzburg-Schweinfurt, das SKZ und der BIK auf die nächsten 50 Jahre Industriemeisterausbildung in Würzburg und hält Ihnen ihren Platz in der ersten Reihe frei.
Das Bild zeigt den Vizepräsidenten der IHK Würzburg-Schweinfurt Dieter Pfister, Bürgermeisterin von Würzburg Marion Schäfer-Blake und SKZ Institutsdirektor Prof. Martin Bastian (Foto: SKZ)
22/06/2018
Laut der DIHK - Fortbildungsstatistik sinkt die Quote der bestandenen Prüfungen zum Industriemeister Kunststoff/Kautschuk seit der bundeseinheitlichen Verordnung von 2015 stetig. Gründe hierfür sind ein gestiegenes Niveau der Prüfungsfragen, eine geringere Berufserfahrung der Meisterschüler und die unterschiedliche Qualität der Vorbereitungslehrgänge. Das SKZ in Würzburg bildet bereits seit 50 Jahren Industriemeister in dieser Fachrichtung aus. Mit über 90 % bestandenen Prüfungen hebt sich das SKZ aber positiv vom bundesweiten Durchschnitt ab.
Im Herbst 2015 startete in Würzburg der erste Vorbereitungslehrgang für den Geprüften Industriemeister Kunststoff und Kautschuk nach neuer bundeseinheitlicher Verordnung. Die 28 Meisterschüler legten ihre Prüfung sieben Monate später erstmals nach bundesweit identischen Prüfungsaufgaben ab. 27 Schüler bestanden die Prüfung, was einer Quote von 96 % entspricht. Bundesweit bestanden 2016 allerdings nur 76 % (Quelle: DIHK - Fortbildungsstatistik 2016) der Meisterschüler die vorgegebene Prüfung. Betrachtet man die Folgejahre 2017 und 2018, fiel die Bestehensquote bundesweit mit 73 % (Quelle: DIHK - Fortbildungsstatistik 2017) bzw. 69 % (Quelle: DIHK - Fortbildungsstatistik 2018) kontinuierlich weiter ab.
Dieser Trend lässt sich mit drei Faktoren erklären: Erstens sind die Prüfungsfragen deutlich komplexer geworden. Die Schüler müssen heute aus komplexen Textaufgaben und konstruierten Sachverhalten die wesentlichen und notwendigen Informationen zur Lösung des gestellten Problems filtern und erkennen. Zweitens sank das Durchschnittsalter der Meisterschüler von 32 Jahren in 1986 (Quelle: BIBB, Befindet sich die Weiterbildung zum Industriemeister in einer Sackgasse?, 1990) auf 23 Jahre in 2018. Die Berufserfahrung der Meisterschüler ist damit heute entsprechend geringer. Und drittens ist die Qualität der Vorbereitungslehrgänge sehr unterschiedlich. So findet man heutzutage Bildungsträger mit Schnell- und Onlinekursen in nur 16 Wochen, deren fachliche Qualität fraglich ist. Der Rahmenplan nach Neuverordnung sieht eine Vorbereitungszeit von ca. 1.100 Stunden vor, was etwa 27 Wochen entspricht.
Kontinuität und Qualität in der Meisterausbildung, wie sie im SKZ bereits seit über 50 Jahren angeboten und gepflegt wird, zahlen sich daher für die Meisterschüler und die Unternehmen aus. Dies belegen nicht nur die überdurchschnittlich guten Quoten der Prüflinge sondern auch die Zufriedenheit der Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zur Meisterausbildung nach Würzburg schicken.
Artikel veröffentlicht in Kunststoffe 09/2019
20/07/2021
Irena, du hast 2009 am SKZ den Meister gemacht und heute organisierst und unterrichtest du. Wie war für dich dieser Perspektivenwechsel von der Meisterschülerin zur Meistermacherin?
Als ich Meisterschülerin war, war ich mir natürlich noch nicht bewusst, dass ich selbst mal unterrichten würde. Es ist jetzt eine ganz andere Rolle, aber es gefällt mir sehr gut, selbst Wissen weitzugeben – vor allem, wenn die künftigen Meister motiviert sind. Das Gelernte praktisch anzuwenden, ist für die Schüler eine spannende Aufgabe. Auf Grund der geringen Gruppengröße im Praktikum entsteht ein lebhafter Austausch. Das macht besonders viel Spaß – als Referentin genauso wie schon damals als Schülerin.
Was war deine Motivation, den Meister zu machen und was hat es dir gebracht?
Um ehrlich zu sein, um beruflich voranzukommen und mich auch persönlich weiterzuentwickeln – aber auch, um mir das Abitur zu sparen. Man kann mit Realschulabschluss
und Meisterabschluss fachgebunden studieren und das habe ich dann auch gemacht. Dadurch spart man sogar 1,5 Jahre Zeit.
Haben sich die fachlichen Inhalte inzwischen verändert?
Die Inhalte wenig – allerdings wurden aktuelle Technologien wie Additive Fertigung und Digitalisierung ergänzt. Die Prüfung hingegen hat sich drastisch verändert.
Als ich den Meister gemacht habe, gab es noch keine bundeseinheitliche Prüfung. Seit Ende 2014 gibt es diese aber nun.
Und zum Schluss mal keine fachliche Frage: Haben sich die Teilnehmer verändert?
Natürlich – die Teilnehmer sind im Schnitt jünger als damals und der Kleidungsstil hat sich auch ein wenig verändert.
Das Bild zeigt Irena Heuzeroth als Dozentin im Meisterkurs. (Foto: SKZ)
Neben dem Industriemeister Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik können Sie auch den Industrietechniker Fachrichtung Additive Fertigung am SKZ besuchen.
Beide Kurse sind sowohl in Vollzeit aber auch in Teilzeit buchbar.
Der Industrietechniker hat ein breiteres technisches Wissen und verstehen die theoretischen Aspekte ihrer Fachrichtung. Sie sind in der Regel für die Umsetzung und praktische Anwendung von technischem Wissen verantwortlich, wie z.B. die Entwicklung, Wartung oder Reparatur von technischen Systemen. Der Industrietechniker arbeitet auch in leitenden Positionen, ist jedoch eher auf die technische Umsetzung spezialisiert.
Der Industriemeister verfügt über fundierte Kenntnisse sowie Fähigkeiten und ist in der Regel für die Planung, Koordination und Durchführung von unterschiedlichsten Aufgaben verantwortlich. Meister haben auch oft eine Führungsrolle und können Auszubildende anleiten und betreuen.
Weitere Informationen zum IHK-Abluss Industrietechniker Fachrichtung Additive Fertigung