Am 25. Mai 2020 begannen die Bauarbeiten für die SKZ-Modellfabrik – ein Leuchtturm mit Strahlkraft weit über die Grenzen Bayerns und Deutschlands hinaus. Die feierliche Eröffnung fand am 9. November 2022 statt. Im Februar 2023 folgte schließlich der offizielle Einzug.
In der industriellen Realität sind produzierende Unternehmen mehrheitlich darauf ausgerichtet, Qualität zu geringen Kosten sowie hohe Stückzahlen zu liefern. Die Prozesse sind meist präzise organisiert und äußerst stabil. Innovationen bleiben somit im Tagesgeschäft häufig auf der Strecke und für Experimente bleibt wenig Spielraum. Das betrifft vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die die Kunststoffbranche stark prägen. Dennoch sind Innovationen als elementarer Bestandteil des Wirtschaftswachstums für die zukünftige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zwingend notwendig.
„An diesem Punkt kommt die Modellfabrik des SKZ ins Spiel: Sie verbindet die industrielle und die digitale Welt, um unter anderem Innovationen in der Produktion zu ermöglichen. Konkrete industrielle Aufgabenstellungen können hier nachgestellt und abseits der Serienfertigung in einer industrienahen Umgebung mit hoher Expertise angegangen werden. Auf diese Weise entstehen Raum und Zeit, um Lösungen zu erproben und Themen wie Industrie 4.0 konkret umzusetzen“, erläutert SKZ-Geschäftsführer Dr. Thomas Hochrein.
Innerhalb des neuen Zentrums, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Verarbeitungstechnika und dem Technologie-Zentrum des SKZ in Würzburg gebaut wurde, sind auf über 4.600 m3 Nutzfläche unterschiedliche Sektoren entstanden. Hier werden Forschungsbereiche wie die Additive Fertigung, das Spritzgießen, Fügen, Kleben und Oberflächentechnik oder Messen und Prüfen 4.0 (Prozessmesstechnik, Zerstörungsfreie Prüfung, Bauteileigenschaften) vorangetrieben. Aber auch die Aktivitäten in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, die gerade hochaktuell sind und die das SKZ bereits seit vielen Jahren forciert, wurden weiter ausgebaut. Clusteraktivitäten für den Technologietransfer in Form von Tagungen, Workshops oder Expertenkreisen sowie das Marketing sind ebenfalls in der Modellfabrik beheimatet und ermöglichen so den Transfer innovativer Ideen in vermarktbare Innovationen.
„Flexible Open-Space-Bürowelten verbessern eine abteilungsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Kurze Wege durch das gesamte Gebäude erhöhen den gegenseitigen Austausch und die Effizienz des SKZ als Dienstleister für den Mittelstand“, erläutert Dr. Johann Erath, Projektleiter für die Modellfabrik. Im Erdgeschoss gibt es zudem eine Kinderkrippe für 15 Kinder sowie ein Eltern-Kind-Zimmer, um der flexiblen Arbeitswelt von morgen und den steigenden Anforderungen an eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht zu werden. Auch hier ist das SKZ federführend.
„Mit der Modellfabrik wurde das notwendige Know-how geschaffen, damit Bayern und Deutschland weiterhin einen Spitzenplatz auf dem Gebiet der Industrie 4.0-Produktion einnehmen“, so der SKZ-Vorstandsvorstehende Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian. „Mit der Modellfabrik ist ein weltweit einzigartiges Transferzentrum für Forschung und Entwicklung entstanden – hier zeigen wir, wie morgen gearbeitet wird“, so Bastian.
SKZ – Weiterbildungs-Zentrum
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